Pädiatrie up2date 2024; 19(04): 297-311
DOI: 10.1055/a-1959-5966
Neuropädiatrie

Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie und ihre Folgen – Implikationen für die Nachsorge

Magdalena Schreglmann
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Die Prognose der neonatalen hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie (HIE) hat sich seit der Einführung der therapeutischen Hypothermiebehandlung signifikant verbessert. Nichtsdestotrotz besteht ein erhöhtes Risiko für neurologische und neuropsychologische Beeinträchtigungen. Dieser Beitrag befasst sich mit den Folgen der neonatalen HIE, den prognostischen Parametern, wichtigen Aspekten der Nachsorge sowie therapeutischen Optionen.

Kernaussagen
  • Die HIE ist trotz der verbesserten Prognose seit Einführung der kontrollierten Hypothermiebehandlung weiterhin mit einem erhöhten Risiko für neurologische und neuropsychologische Beeinträchtigungen assoziiert, auch bei Kindern ohne Zerebralparese.

  • Bei Vorliegen einer neonatalen Enzephalopathie, ohne Hinweise für eine perinatale Asphyxie, müssen andere Ursachen einer Enzephalopathie in Erwägung gezogen werden (metabolisch, inflammatorisch, infektiologisch, im Rahmen genetischer Erkrankungen).

  • Neurophysiologische, bildgebende und klinische Parameter sind in Kombination betrachtet für die prognostische Einschätzung, vor allem in Bezug auf die Entwicklung einer Zerebralparese und/oder geistige Behinderung, äußerst hilfreich.

  • Eine heilpädagogische Frühfördermaßnahme mit Schwerpunkt Eltern-Kind-Interaktion kann das Outcome im Bereich der Kognition, der Motorik und des Verhaltens verbessern.

  • Aufgrund von möglichen Problemen im Bereich der Exekutivfunktionen, die erst mit Reifung im Bereich des Frontalhirn offenbar werden können, sollten Nachsorgen idealerweise bis ins Schulalter durchgeführt werden.



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Article published online:
10 December 2024

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